Die Kapitalbilanz ist eine Teilbilanz der Zahlungsbilanz. In ihr werden finanzielle Transaktionen zwischen Inländern und Ausländern erfasst. Die Zahlungsausgänge erfassen Kapitalexporte des Inlandes. Dazu gehören Investitionen im Ausland, Wertpapierkäufe im Ausland oder die Gewährung von Krediten an das Ausland. Die Zahlungseingänge erfassen hingegen Kapitalimporte durch das Inland. Dazu gehören ausländische Direktinvestitionen im Inland oder die Vergabe von Krediten durch Ausländer an das Inland. Investoren aus Deutschland, die beispielsweise aufgrund höherer Zinsen US-amerikanische Staatsanleihen kaufen, beeinflussen durch ihre Transaktionen auch die Kapitalbilanz. Beim Kauf der US-Staatsanleihen (notierend in USD) wird automatisch der Euro zum aktuellen Kassakurs in US-Dollar umgetauscht und in der Kapitalbilanz als Zahlungsausgang verbucht. Die Kapitalbilanz untergliedert sich in vier Teilbilanzen – die Bilanz der Direktinvestitionen, die Bilanz der Wertpapieranlagen, die Bilanz der Finanzderivate und in die Bilanz des Kreditverkehres.