Auch Kreditwürdigkeit
engl. Creditworthiness
Die Bonität drückt die Fähigkeit des Schuldners aus, seine noch offenen Schulden zusammen mit den aufkommenden Zinsen fristgerecht und wie vorher vereinbart zurückzuzahlen. Vor allem bei Anleihen spielt die Bonität des Schuldners eine entscheidende Rolle und hat mitunter großen Einfluss auf die Kursentwicklung der Anleihe und dient generell vorab als Maßstab zur Bestimmung des Kupons der Anleihe. Wie gut oder wie schlecht der Markt aktuell die Bonität des Schuldners einschätzt, lässt sich anhand des Kurses der Anleihe ablesen. Anleihen werden nach ihrer Bonität in Investment Grade, Junk Bond oder in zahlungsgefährdete Anleihen eingestuft. Je niedriger die Bonität des Emittenten einer Anleihe ist, desto höher wird der Aufschlag (Spread) sein, welchen er gegenüber dem allgemeinen Zinsniveau oder Staatsanleihen mit erstklassiger Bonität zu bezahlen hat. Umgekehrt wird der Aufschlag niedriger ausfallen, wenn es sich um einen Emittenten mit besserer oder gar ausgezeichneter Bonität handelt. Das aktuelle Zinsniveau sowie die Bonität des Schuldners sind jene Faktoren, welche die Kursentwicklung einer Anleihe am stärksten prägen und beeinflussen. Bei neu emittierten Anleihen lässt sich die Bonität anhand des Kupons einschätzen, bei bereits emittierten Anleihen anhand des Kurses. Im zweiten Fall ist dann jedoch auch die Laufzeit der Anleihe zu beachten. Der Markt kann somit die Bonität für die nächsten 12 Monate stark abweichend von der Bonität für die nächsten 30 Jahre einschätzen, dieser Unterschied macht sich dann in der unterschiedlichen Bewertung der Anleihenkurse sichtbar.