Wasserentwicklung in China - PrudentWater
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Wasserentwicklung in China


Ziel: Sichere Wasserversorgung in ganz China

Die Volksrepublik China steht in den 2020er Jahren vor einer realen und zeitgleich enormen Herausforderung. Die städtische Bevölkerung Chinas ist in den letzten 35 Jahren rasant gestiegen. Zu Beginn der 1980er-Jahre lebten noch ca. 20 % der chinesischen Bevölkerung in den Städten. Heute sind es bereits deutlich über 50 %. In weiteren 15 Jahren könnte der Anteil auf über 70 % ansteigen. Gründe dafür sind vor allem die staatlichen Förderungen des Wirtschaftswachstums sowie des Konsums, wodurch die Urbanisierung künftig noch schneller voranschreiten wird. Der Wasserbedarf wird nach Schätzungen und je nach Urbanisierungsmodell von 2005 bis 2025 voraussichtlich um 70–100 % steigen. Doch die Wasserversorgung sowie die Wasserinfrastruktur ist in China noch erheblich unterwickelt. Überraschend ist dies jedoch nicht – Chinas vier Jahrzehnte anhaltender Wirtschaftsboom hat einen strapaziösen Preis für die Umwelt verlangt.

20 % der Weltbevölkerung lebt in China, das Land selber verfügt jedoch nur über 3 % der weltweiten Trinkwasservorkommen.

Der Mangel an Wasser und vor allem an sauberem Wasser wird für die chinesische Volkswirtschaft zunehmend zu einem ernsthaften Problem. China steht einem gewaltigen Wasserproblem gegenüber. Diese Herausforderung hat die chinesische Staatsführung jedoch seit einiger Zeit erkannt und deshalb die Sicherung von Wasser sowie eine nachhaltige Wasserversorgung mit zu den wichtigsten Zielen ihres Fünfjahresplans im Jahre 2016 erklärt. Kritisch muss jedoch auch erwähnt werden, dass im aktuellen Fünfjahresplan aus dem Jahre 2020 die Sicherung und der nachhaltige Aufbau einer stabilen Wasserversorgung durch geopolitische und wirtschaftliche Themen verdrängt wurde.

Wasserverschmutzung als größtes Problem in China

Mehr als 30 % der Flüsse und mehr als 50 % des Trinkwassers würden laut Chinas Umweltschutzministerium die nationalen Qualitätsstandards nicht erreichen. Wasserproben aus dem Jangtse-Fluss sowie aus dem Gelben Fluss zeigten einen 50 % überhöhten Quecksilberanteil sowie einen überhöhten Arsenanteil in Höhe von 36.4 %. Weiterhin wurde dabei festgestellt, dass von 1.200 staatlich überwachten Flüssen 850 verschmutzt sind. Von den 4.929 untersuchten Grundwasser-Stationen in 198 chinesischen Städten hatten 57.3 % eine schlechte bzw. sehr schlechte Wasserqualität. Grund dafür seien die ungefilterten Industrie-Abwässer, die ins Grundwasser gelangen. Obwohl der 12. Fünfjahresplan der chinesischen Regierung als Ziel vorgab, dass bis 2015 insgesamt RMB 450 Milliarden in die Säuberung von Abwässern investiert werden sollte, gelangen schätzungsweise immer noch 80 % der Abwässer direkt ins Grundwasser. Weiterhin wird vermutet, dass 86 Prozent der Flüsse, die durch Städte fließen, verschmutzt sind. Dies ist keineswegs vergleichbar mit westlichen Standards, da die chinesische Trinkwassersituation sich aufgrund der deutlichen Fixierung auf das Wirtschaftswachstum eher verschlechtert. Die Kommunistische Partei Chinas kann das wachsende Wasserproblem jedoch auf lange Sicht nicht ignorieren.

Aufgrund der allgemeinen Befürchtung störender sozialer Unruhen im ganzen Land, würde die Kommunistische Partei Chinas niemals eine Eskalation der Wasserknappheit zulassen. Stattdessen wirken sie mit balancierten Wasserinvestitionen entgegen.

82 % der chinesischen Bevölkerung bezieht ihr Trinkwasser größtenteils aus Brunnen oder Frischwasserseen, jedoch sind 3 von 4 solcher Quellen ernsthaft mit Bakterien verschmutzt und nur jeder zehnte Chinese erhält sein Trinkwasser aus einer den Standards entsprechenden Quelle.

Wasserwirtschaft hinkt der Gesamtentwicklung hinterher

Zusätzliche Wasser- und Abwasserversorgungsinfrastruktur sowie Abwasseraufbereitungsanlagen sind deshalb dringend notwendig, da die bisherigen und aktuellen Investitionen in Wasser- und Abwasseraufbereitungsinfrastruktur nicht mit dem Tempo der Urbanisierung Schritt halten können. Als wichtiger und entscheidender Punkt gilt zudem, dass die Hälfte aller großen chinesischen Städte noch nicht die staatlichen Qualitätsstandards für Trinkwasser erreicht haben. Insgesamt kann sich daraus langfristig ein enormes Potenzial für chinesische Wasserunternehmen entwickeln, da vor allem die Wasserinfrastruktur bis heute die Entwicklung China’s vom Bauernstaat hin zur aufkommenden Weltwirtschaftsmacht nicht mittvollzogen hat.