Auch Coco Bond oder Tier One Contingent Convertible Bond oder Additional Tier One Capital (AT1)
Bei Coco Bonds handelt es sich um eine besondere Art von Anleihen, welche unter bestimmten Voraussetzungen in Eigenkapital umgewandelt werden können oder dauerhaft bzw. vorübergehend abgeschrieben werden können, falls der Emittent in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Kuponzahlungen von Coco Bonds ausgesetzt werden.
Damit eine der drei erwähnten Möglichkeiten eintritt, ist ein sogenanntes Trigger Event nötig, in diesem Fall muss der Kapitalpuffer der Bank unter eine bestimmte Schwelle sinken bzw. die Eigenkapitalquote muss unter eine bestimmte Schwelle sinken. Geschieht dies, so erhalten die Anleger automatisch im Tausch für ihre Cocos Aktien und somit wird Fremdkapital in Eigenkapital umgewandelt und Schuldner werden zu Aktionären des Unternehmens.
Aufgrund des höheren Risikos bieten Cocos einen höheren Kupon im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen. Banken entlasten durch Cocos ihre Bilanz, da durch sie in finanziell schwierigen Zeiten die Fremdverschuldung der Bank gesenkt wird. Der große Vorteil für Banken in Coco Bonds liegt darin, dass in einer Krisensituation durch eine automatische Umwandlung der Cocos in Aktien zusätzliches Eigenkapital generiert wird und durch eine Abschreibung des Nominalwertes das Finanzinstitut entlastet wird. Banken stärken durch Cocos ihre Eigenkapitalquote ohne eine Kapitalerhöhung durch den Verkauf von neuen Aktien durchzuführen.
Cocos haben ihren Ursprung in der globalen Finanzkrise 2007, als Regierungen gezwungen wurden, Banken finanziell zu stützen, man jedoch der Meinung war, dass in Zukunft nicht mehr der Steuerzahler und Bankkunde das Risiko tragen soll, sondern vielmehr Kreditgeber und Eigentümer.