Auch Cash Ratio oder Barliquidität
Allgemein soll eine Liquiditätskennzahl darüber Aufschluss geben, ob ein Unternehmen ausreichend liquide ist oder aber ob Zahlungsverzögerungen aufgrund einer Unterliquidität zu erwarten sind. Die Liquidität 1. Grades ist eine Kennzahl, die die kurzfristige Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens ausdrückt. Die Kennzahl gibt dabei an, inwieweit die kurzfristigen Verbindlichkeiten allein durch die flüssigen Mittel abgedeckt sind. Durchschnittlich ist die Liquidität 1. Grades eher niedrig, da kurzfristige Engpässe leicht ausgeglichen werden können.
Formel:
Bei den flüssigen Mitteln handelt es sich um die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und bestehen aus den Bank- und Kassenbeständen + Schecks sowie den liquiden Wertpapieren. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten weisen eine Restlaufzeit von bis zu zwölf Monaten auf. Dabei handelt es sich vor allem um noch nicht bezahlte Lieferkredite und Bankkredite.
Interpretation der Liquidität 1. Grades
Liegt die Kennzahl beispielsweise bei 1.5, so bedeutet dies, dass jeder Euro an kurzfristiger Verbindlichkeit durch 1.50 Euro an flüssigen Mitteln abgedeckt ist. Liegt der Wert jedoch bspw. bei 0.5, so sind nicht genug flüssige Mittel vorhanden, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Generell gilt, dass je höher der Wert, desto besser und liquider das Unternehmen. Allerdings reicht es bereits aus, wenn die Liquidität 1. Grades bei ca. 0.15 – 0.3 liegt, da Unternehmen neben den flüssigen Mitteln noch über weitere Vermögenswerte verfügen, die kurzfristig zur Schuldentilgung genutzt werden können. Eine zu hohe Liquidität ist schließlich auch kontraproduktiv, da überschüssige Liquidität zulasten der Rentabilität des Unternehmens geht. Die überschüssige Liquidität könnte renditeorientierter innerhalb des Unternehmens angelegt werden.