Leerverkauf - Definition und & Erklärung - PrudentWater
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Leerverkauf

Auch Short Gehen
engl. Short Sale oder Short Selling

Bei einem Leerverkauf verkauft ein Trader Aktien, obwohl sich diese gar nicht in seinem Besitz befinden. Dafür leiht er sich die jeweiligen Aktien vorab, um sie dann direkt am Markt weiterzuverkaufen. Bei einem Leerverkauf wird darauf spekuliert, dass der Kurs der Aktie während der Dauer des Leerverkaufes fallen wird. Geschieht dies, kann der Trader seine offene Position durch eine sogenannte Glattstellung liquidieren und somit einen Gewinn erzielen.

Ablauf eines Leerverkaufes

Ein Leerverkauf entsteht, wenn der Trader glaubt, dass der Preis einer Aktie fallen wird. Daraufhin leiht er sich die Aktien gegen eine Gebühr (ca. 2 % des Aktienwertes) bei einem anderen Marktteilnehmer, verkauft diese jedoch anschließend über die Börse sofort weiter an eine dritte Person und hofft nun, dass er die Aktien später zu einem günstigeren Kurs am Markt zurückkaufen kann. Die Absicht eines Leerverkaufes besteht darin, die Aktie später billiger zurückkaufen zu können als zu jenem Kurs, zu dem sich der Trader die Aktie ausgeliehen hat. So entsteht ein Gewinn in Form der Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreis.

Beispiel

Hat ein Marktteilnehmer sich eine Aktie für beispielsweise 30,00 Euro pro Stück geliehen und diese sofort zum gleichen Preis an der Börse weiterverkauft, so hofft er nun, dass der Kurs bei Glattstellung unter den 30,00 Euro notiert. Kann er tatsächlich die Aktie einige Tage später für beispielsweise 26,00 Euro pro Stück an Markt kaufen, erzielt er einen Gewinn von 4,00 Euro pro Stück. Nun kann er die Aktien an der Börse für 26,00 Euro einkaufen und dem ursprünglichen Verleiher zurückgeben. Der Leerverkauf ist dann glattgestellt und der Anleger konnte mit dieser Anlagestrategie einen Gewinn erzielen unter Berücksichtigung der prozentualen Gebühr für das Ausleihen der Aktien.

Vor- und Nachteile des Leerverkaufes

Leerverkäufe stehen schon länger und spätestens seit der Finanzkrise von 2007 in der Kritik, weil sie als eine Art Brandbeschleuniger inmitten von fallenden Aktienkursen angesehen werden. Deswegen werden sie in manchen Marktsituationen auch verboten, sodass Leerverkäufe dann nicht möglich sind. Leerverkäufe an sich haben für den Markt jedoch auch positive Eigenschaften. Zunächst bieten Leerverkäufe ein teilweises Ausgleichsmittel zu dem von Unternehmens- und Analystenseite dauernd anhaltenden positiven Nachrichten- und Aussichtentrend. Sie dienen somit als eine Art Gegenpol, um die Erwartungen des Marktes für das jeweilige Wertpapier in Balance zu halten. Leerverkäufe erhöhen jedoch aber auch die Liquidität an der Börse für das entsprechende Wertpapier. Dies gilt besonders dann, wenn Käufer einen illiquiden Aktienkurs in die Höhe treiben, was von Unternehmen dann dazu genutzt werden kann, neue Aktien zu einer unrealistischen Bewertung zu emittieren. Die Märkte sind dann oft auf Leerverkäufe angewiesen, um die andere Seite des Handels zu übernehmen und für eine einigermaßen ausbalancierte Kursentwicklung zu sorgen.