Liquidität 3. Grades - Interpretation & Berechnung - PrudentWater
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Liquidität 3. Grades

Auch Current Ratio oder Working Capital Ratio

Allgemein soll eine Liquiditätskennzahl darüber Aufschluss geben, ob ein Unternehmen ausreichend liquide ist oder aber ob Zahlungsverzögerungen zu erwarten sind. Die Liquidität 3. Grades ist eine Kennzahl, welche die kurzfristige Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens ausdrückt. Die Kennzahl gibt somit an, inwieweit die kurzfristigen Verbindlichkeiten allein durch das Umlaufvermögen (Flüssige Mittel, kurzfristige Forderungen, Vorräte) gedeckt sind. Da die Verbindlichkeiten eine Restlaufzeit von maximal zwölf Monaten haben und auch das Umlaufvermögen innerhalb von zwölf Monaten aufgebraucht wird, sollte die Liquidität 3. Grades mindestens bei 100 % liegen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sollten also immer mindestens durch das Umlaufvermögen gedeckt sein, damit das Unternehmen nicht in Zahlungsverzögerungen kommt und stets ausreichend liquide ist.


Formel:

Liquidität 3. Grades

Bei den flüssigen Mitteln handelt es sich um die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und bestehen aus den Bank- und Kassenbeständen + Schecks sowie den liquiden Wertpapieren. Die kurzfristigen Forderungen gegenüber Kunden weisen eine Restlaufzeit von maximal zwölf Monaten auf. Die Vorräte sind unfertige und fertige Produktvorräte des Unternehmens auf Lager. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten weisen eine Restlaufzeit von wiederum bis zu zwölf Monaten auf. Dabei handelt es sich vor allem um noch nicht bezahlte Lieferkredite und Bankkredite.


Interpretation der Liquidität 3. Grades

Liegt die Kennzahl beispielsweise bei 1.2, so bedeutet dies, dass jeder Euro an kurzfristiger Verbindlichkeit durch 1.20 Euro an flüssigen Mitteln + kurzfristigen Forderungen und Vorräten gedeckt ist. Liegt der Wert jedoch unter 1.0, so ist nicht genug Umlaufvermögen vorhanden, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Je höher der Wert, desto liquider ist das Unternehmen für die nächsten zwölf Monate, er sollte jedoch mindestens über 1.0 liegen. Eine zu hohe Liquidität ist jedoch kontraproduktiv, da überschüssige Liquidität zulasten der Rentabilität des Unternehmens geht. Die überschüssige Liquidität könnte stattdessen im Unternehmen renditeorientierter eingesetzt werden. Die Liquidität 3. Grades sollte deshalb zwischen 1.2 und 1.75 liegen.