Quantitative Lockerung - PrudentWater
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Quantitative Lockerung

Auch Monetäre Lockerung
engl. Quantitative Easing (QE)

ZENTRALE KERNAUSSAGEN

  • Ziel der quantitativen Lockerung ist es, durch Anleihenaufkäufe das Wirtschaftswachstum in dem jeweiligen Währungsraum zu fördern. Zusätzlich soll die Inflationsrate auf ein Zielwert von rund 2 % gebracht werden.
  • Kritiker führen an, dass die quantitative Lockerung große Verzerrungen an den Finanzmärkten verursacht.

Die quantitative Lockerung ist Teil der Geldpolitik und eine Maßnahme der Zentralbank eines Landes / Währungsraumes, bei der die Geldmenge ausgeweitet wird, indem sie durch verschiedene Programme Geld in die Wirtschaft leitet. Die Zentralbanken gehen bei der quantitativen Lockerung folgendermaßen vor:

Der Leitzins lässt sich nicht weiter senken, trotzdem soll die expansive Geldpolitik ausgeweitet werden. In diesem Fall kauft die Zentralbank gesicherte Wertpapiere wie Asset Backed Securities und Mortgage Backed Securities sowie vor allem Staatsanleihen aus dem jeweiligen Währungsraum, um die Wirtschaft mit zusätzlicher Liquidität zu versorgen. Über Banken soll dann das Geld anschließend an Privatleute und Unternehmen in Form von Krediten verliehen werden, damit dadurch die Wirtschaft nachhaltig angekurbelt werden kann.

Ziel der quantitativen Lockerung ist es, die langfristigen Zinsen an den Anleihenmärkten zu senken und zusätzlich mehr Geld ins Bankensystem zu leiten, welches anschließend in Form von Krediten an Privatleute und Unternehmen weitervergeben werden soll. Werden die Zinsen an den Anleihenmärkten nachhaltig gesenkt, können sich Staaten günstiger verschulden und so wiederum mehr investieren.

Die EZB darf nach dem Gesetz jedoch Anleihen und Vermögenswerte nicht direkt von den Staaten kaufen. Deshalb kauft sie Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt. Die FED, die Bank of Japan sowie die Bank of England kaufen Staatsanleihen jedoch direkt von den Regierungen auf. Sie agieren somit am Primärmarkt.

Kritik an der quantitativen Lockerung

Das Programm kann jedoch auch seine Ziele verfehlen. Wenn Banken das Geld auf ihren Konten belassen und nicht an Privatleute und Unternehmen weiterleiten, hat die quantitative Lockerung keinen Erfolg, da so die Volkswirtschaft nicht mit dem Geld aus der quantitativen Lockerung versorgt wird. Ebenso kann der schnelle und zum Teil enorme Anstieg der Geldmenge zu einer zu hohen Inflationsrate führen, was im schlimmsten Fall zu einer Hyperinflation führen kann. Außerdem kann die zusätzliche Liquidität zum größten Teil an der Börse angelegt werden und somit zu einer Spekulationsblase beitragen. Dies ist auch die größte Kritik von Ökonomen gegenüber der quantitativen Lockerung. Die Zentralbanken hinterlassen demnach einen zu großen Fußabdruck an den Finanzmärkten und verursachen dadurch starke Verzerrungen an den Anleihen- als auch Aktienmärkten, was dann letztendlich bei Beendigung der quantitativen Lockerung zum Einbruch beider Märkte führen kann.