ZENTRALE KERNAUSSAGEN
- Der Rollverlust bezeichnet im Terminhandel einen Geldverlust, den der Anleger deshalb erleidet, weil sein bald auslaufender Kontrakt durch einen neuen, jedoch dann teureren Kontrakten ersetzt werden muss, um weiterhin an der Entwicklung des Basiswertes zu partizipieren.
- Rollverluste entstehen nur in der sogenannten Contango-Situation. In dieser Preissituation gilt, dass umso länger die Laufzeit des Terminkontraktes, desto teurer auch der Preis, zu dem der Kontrakt erworben werden kann.
Ein Rollverlust bezieht sich auf den Handel mit Terminkontrakten wie bei einem Future und kann während des notwendigen Roll Over-Vorganges entstehen. Rollverluste entstehen in der Contango-Preissituation. Contango liegt am Terminmarkt dann vor, wenn ein Future mit einer längeren Laufzeit teurer ist als derselbe Future mit einer kürzeren Laufzeit. Wird beim Rollen der in Kürze auslaufende Future verkauft, muss mit dem erlösten Geld in einen neuen Future mit einer längeren Laufzeit investiert werden. In einer Contango-Situation ist jedoch nun der Erlös des abgelaufenen Future nicht mehr ausreichend, um den neuen Future mit der längeren Laufzeit kaufen zu können. Somit entsteht für den Anleger ein Rollverlust. Denn nun muss, um den neuen Future kaufen zu können und um so letztendlich weiter an der Wertentwicklung des Basiswertes zu partizipieren, mehr Geld bezahlt werden als der Anleger mit dem Verkauf des auslaufenden Future eingenommen hat.
Ein Rollverlust bedeutet, dass der Erlös aus dem Verkauf des bald auslaufenden Kontrakts nicht mehr ausreicht, um in einen neuen Kontrakt mit längerer Laufzeit zu investieren.
Rollverlust bei einem ETC
Ein ETC bildet die Preisentwicklung eines bestimmten Rohstoffes ab. Dazu investiert das Management des ETC’s in entsprechende Terminkontrakte auf den jeweiligen Rohstoff. In einer Contango-Preissituation entstehen dem ETC nun Rollverluste. Die Höhe der Rollverluste hängt aber nun auch davon ab, wo innerhalb der Forward Curve der ETC positioniert ist – sprich – in welche Futures bezogen auf die Laufzeiten der Kontrakte der ETC investiert ist. In unruhigen und volatilen Zeiten können höhere Rollverluste beim ETC entstehen, wenn dieser hauptsächlich in Terminkontrakte investiert ist, welche bald fällig werden. Dies kann dann zunächst auch im ETC zu höheren Kursverlusten führen. Bei ETCs, welche in längerlaufende Futures investieren (Longer Dated), ist hingegen die Forward Curve oftmals flacher, wodurch wiederum auch geringere Rollverluste entstehen. Rollverluste haben schließlich immer negative Auswirkungen auf die Kursentwicklung des ETC’s und können deshalb auch als zusätzliche Kosten angesehen werden.