engl. Debt Deflation
Die Schuldendeflation beschreibt einen Prozess, bei dem aufgrund von herrschender Deflation die Verschuldung preisbereinigt (real) immer weiter zunimmt. Vor allem ist davon dann der private Sektor betroffen, da dieser sensibler auf eine Deflation reagiert als allgemein der Staat. Obwohl Schuldner in einer Schuldendeflation wie vereinbart ihre Schulden durch monatliche Rückzahlungen nominal reduzieren, steigt der reale Wert der verbleibenden Schulden aufgrund der vorherrschenden Deflation (Geldaufwertung) weiter an. Schulden nehmen in einer Deflation real einen höheren Wert an, weshalb Gläubiger von einer Deflation profitieren, wohingegen der Schuldner unter ihr leidet. Die steigende reale Schuldenlast führt jedoch auch zu einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Lage. Sind Schuldner dann nicht mehr fähig ihre Schulden zu tilgen, so sind schließlich auch die Finanzinstitute (Gläubiger) betroffen. Dies wiederum führt zu einer weiteren Abwärtsspirale der wirtschaftlichen Lage, weshalb schlussendlich die Schuldendeflation sowohl für Gläubiger und Schuldner als auch für die gesamte ökonomische Entwicklung negativ ist.