Synthetische Replikation - PrudentWater
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Synthetische Replikation

Auch Indirekte Replikation oder Swap ETF

Die synthetische Replikation ist eine von mehreren Möglichkeiten, mit der ein ETF einen Index möglichst genau abbilden kann. Bei dieser Methode wird ein Tauschgeschäft (Swap) genutzt, damit der ETF die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index erzielt. Ein Swap ist in diesem Fall ein Tauschgeschäft zwischen einem ETF-Anbieter und einem Swap-Kontrahenten. Letzter erhält für das Swap-Geschäft eine Gebühr vom ETF-Anbieter. Bei der synthetischen Replikation investiert der ETF das Geld der Anleger nun in einen Wertpapierkorb sowie in einen Index-Swap. Der Wertpapierkorb beinhaltet dabei jedoch nicht 1:1 die Wertpapiere des Index, welcher vom ETF nachgebildet werden soll. Es kann sich dabei um eine beliebige Auswahl an Aktien und Anleihen handeln, oftmals handelt es sich um Blue Chip-Aktien. Zusätzlich investiert der ETF noch in einen Index-Swap. Um das Kontrahentenrisiko jedoch zu reduzieren, ist der Anteil des Index Swap nach gesetzlichen Bestimmungen auf 10 % des Nettoinventarwertes des ETF beschränkt. Dies bedeutet, dass bei einem Swap-ETF ein Emittentenrisiko von maximal 10 % besteht.

Praktische Umsetzung:
Mit diesem Index-Swap tauscht nun der ETF mit der Swap-Gegenpartei (Bank oder Finanzinstitut) die Wertentwicklung des bereits erwähnten Wertpapierkorbes, welchen der ETF-Anbieter tatsächlich besitzt, mit der Wertentwicklung des dem ETF zugrunde liegenden Index. Die Swap-Gegenpartei ist bei dem Geschäft verpflichtet, die Performance des Index auf täglicher Basis bereitzustellen. Der ETF erhält somit die Wertentwicklung des nachzubildenden Index, indem der Wert des Swap, welcher die Differenz zwischen der Wertentwicklung des Wertpapierkorbes und der des Index ist, zwischen dem ETF-Anbieter und der Swap-Gegenpartei täglich in bar ausgeglichen wird. Steigt also am ersten Tag der Korb von 100.00 auf 101.5 Punkte und der nachzubildende Index von 100.00 auf 102.50 Punkte, so muss der Swap-Partner dem ETF 1.00 Punkte (2,5 – 1,5= 1,00) bzw. den entsprechenden Geldbetrag gutschreiben. Steigt der ETF am zweiten Tag von 101.5 Punkte auf 105.00 Punkte und der Index von 102.5 auf 105.5 Punkte, so wird das Swap Konto des ETF-Anbieters um 0,5 Punkte belastet (3,0 – 3,5= -0,5). Dieses Szenario findet täglich statt, der Differenzbetrag wird dann täglich oder wöchentlich ausgeglichen, spätestens jedoch dann, wenn der Betrag über 10 Prozent des Wertpapierkorbes liegt, ist eine Auszahlung notwendig.
Folglich heißt dieser Vorgang auch, dass der Swap-Partner die Wertentwicklung des Wertpapierkorbes erhält.

Verschiedene Arten der synthetischen Replikation:
Im Grunde handelt es sich bei der synthetischen Replikation lediglich um die Zusage der Swap-Gegenpartei, die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index an den Swap-Partner (ETF-Anbieter) zu liefern. Diese Replikationsart lässt sich jedoch nochmals in Unfunded Swap und Funded Swap unterscheiden. Bei der Unfunded Swap-Methode hinterlegt die Swap-Gegenpartei keine Sicherheiten, bei der Funded Swap-Methode muss die Gegenpartei Sicherheiten hinterlegen, welche mindestens dem Swap-Wert entsprechen. Die Funded Swap-Methode geht somit mit einem deutlich geringeren Kontrahentenrisiko einher.

Vorteile und Nachteile:
Die synthetische Replikation bringt den Vorteil, dass sie kostengünstiger Indizes abbilden kann als die physische Replikation. Des Weiteren können somit exotische Märkte effizienter und günstiger abgebildet werden. Der Tracking Error entspricht bei der synthetischen Replikation lediglich der Verwaltungsgebühr und ist somit deutlich geringer als bei der physischen Replikation, dafür besteht allerdings ein Emittentenrisiko bei ETFs mit synthetischer Replikation. Falls die Swap-Gegenpartei Insolvenz anmelden muss, besteht Gefahr, dass der Index-Swap wertlos wird und somit der ETF einen Verlust von maximal 10 % des Fondsvermögens erleiden würde.