Zentralbank - Definition & Aufgaben - PrudentWater
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Zentralbank

Auch Notenbank
engl. Central bank

Die Zentralbank eines jeweiligen Landes oder Währungsraumes ist zuständig für die Währungs- und Geldpolitik. Sie ist verantwortlich für die Stabilität des Geldes, versucht Inflation bzw. Deflation zu kontrollieren und in ihrer Möglichkeit ein angemessenes Wirtschaftswachstum herstellen. Sie refinanziert Geschäftsbanken sowie (je nach Land) den Staat und gibt außerdem Banknoten in Umlauf. Das oberste Ziel einer Zentralbank ist jedoch die Geldwertstabilität langfristig zu garantieren. Dafür wird von den meisten Zentralbanken eine jährliche Inflationsrate von knapp unter 2 Prozent angestrebt, um das Ziel der Preisstabilität zu erreichen. Dies tut die Zentralbank in erster Linie über die Geldmenge sowie über den jeweiligen Leitzins des Währungsraumes, welche als wichtigste Werkzeuge der Zentralbank gelten und von ihr jederzeit gesteuert werden können.

Aufgaben einer Zentralbank

Die Aufgaben einer Zentralbank können je nach Land und Wirtschaftssystem unterschiedlich sein, aber im Allgemeinen umfassen sie:

  • Geldpolitik: Eine der wichtigsten Aufgaben einer Zentralbank besteht darin, die Geldpolitik zu formulieren und durchzusetzen, um die Preisstabilität zu gewährleisten und die Inflation unter Kontrolle zu halten. Dazu gehört auch die Festlegung von Zinssätzen, der Mindestreserveanforderungen und anderer Instrumente zur Steuerung der Geldmenge und zur Beeinflussung der Wirtschaftsaktivität.
  • Bankenaufsicht und Regulierung: Zentralbanken haben oft eine wichtige Rolle bei der Regulierung und Überwachung des Bankensektors, um die Finanzstabilität sicherzustellen. Dazu gehört die Überwachung der Bankenaufsichtsbehörden, die Einführung von Regulierungsvorschriften und die Beaufsichtigung von Finanzinstituten.
  • Finanzmarktstabilität: Zentralbanken haben auch eine Rolle bei der Stabilisierung der Finanzmärkte und können in Krisenzeiten als „Lender of Last Resort“ fungieren, indem sie den Bankensektor mit Liquidität versorgen und so eine systemische Krise verhindern.
  • Ausgabe von Bargeld: Zentralbanken haben die Aufgabe, die Ausgabe von Bargeld zu kontrollieren, um die Integrität der Währung zu gewährleisten und Fälschungen zu verhindern.
  • Währungsmanagement: Einige Zentralbanken überwachen und steuern den Wechselkurs ihrer Währung im Verhältnis zu anderen Währungen und können bei Bedarf intervenieren, um Schwankungen zu begrenzen. In diesem Fall liegt jedoch ein fester Wechselkurs vor wie es zum Beispiel in China der Fall ist. Zentralbanken halten generell auch Reserven in ausländischen Währungen, um die Stabilität der eigenen Währung zu unterstützen.

Dürfen Zentralbanken Verluste machen?

Zentralbanken haben den Auftrag im öffentlichen Interesse zu handeln und somit den Wert des von ihnen ausgegebenen Geldes zu sichern, damit die Bevölkerung vertrauensvoll finanzielle Entscheidungen treffen kann. Normalerweise erwirtschaften Zentralbanken auch einen jährlichen Gewinn, in außergewöhnlichen Zeiten in Bezug auf die Wirtschafts- und Finanzentwicklungen können Zentralbanken jedoch auch Verluste erleiden. Dies gilt vor allem dann, wenn sie Vermögenswerte wie Anleihen und ähnliche Wertpapiere gekauft haben, um ihre Volkswirtschaften als Reaktion auf verschiedene Krisen zu stabilisieren. Verluste stellen die wichtige Rolle der Zentralbanken jedoch nicht infrage, da sie in der Vergangenheit schon mehrmals mit Verlusten und negativem Eigenkapital effektiv gearbeitet haben. Die Einzigartigkeit der Zentralbanken bedeutet, dass Verluste manchmal der Preis sind, der für die Erfüllung ihrer Ziele zu zahlen ist – Wachstum und Beschäftigung zu fördern, stabile Preise zu gewährleisten und dazu beizutragen, das Finanzsystem sicher und stabil zu halten. In normalen Zeiten ist es den Zentralbanken möglich, sowohl ihren Auftrag zu erfüllen als auch Gewinne zu erzielen, ohne ein erhebliches finanzielles Risiko einzugehen. Zentralbanken mit großen Devisenreserven, die zur Abfederung externer Schocks angelegt wurden, erleben jedoch häufig ein Auf und Ab der Einnahmen aufgrund von Wechselkursschwankungen. Das bedeutet, dass sie manchmal Verluste machen, wenn sie ihr Ziel einer stabilen Währung verfolgen. In Krisenzeiten müssen Zentralbanken unter Umständen auch zusätzliche Risiken eingehen, was sie jedoch mit offenen Augen tun. Erleiden Zentralbanken also Verluste, so ist dies nicht gleichzusetzen mit erlittenen Verlusten von Privatbanken, da Erstere im Sinne des Staates und der Allgemeinheit dient und somit Verluste auf Zentralbankebene hingenommen werden müssen, um die Stabilität im Finanzsystem zu garantieren.