Auswirkungen der Kapitalerhöhung auf den Aktienkurs - PrudentWater
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Auswirkungen der Kapitalerhöhung auf den Aktienkurs

ZENTRALE KERNAUSSAGEN

  • Kurzfristig wirkt sich die Kapitalerhöhung auf den Aktienkurs oft negativ aus. Der Kurs fällt deshalb oftmals sofort bei Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung. Mittel- bis langfristig ist die Aktienkursentwicklung jedoch daran gebunden, wie erfolgreich das frisch eingenommene Kapital im Unternehmen eingesetzt wird.
  • Macht der Altaktionär von seinem Bezugsrecht Gebrauch, so bleibt sein prozentualer Anteil am Unternehmen gleich und er erleidet keinen Verwässerungseffekt durch die Kapitalerhöhung.


Auswirkungen auf den Kursverlauf

Bei Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung fällt meistens der Aktienkurs des Unternehmens, da das Angebot an Aktien zukünftig größer sein wird als zuvor, die Nachfrage jedoch einigermaßen gleich bleibt. Der Wert des Unternehmens wird nach der Kapitalerhöhung auf mehr Aktien als zuvor verteilt, was dadurch jede Aktie weniger wertvoll macht. Auch die Dividende muss nun auf eine größere Anzahl von Aktien verteilt werden, was schließlich zu einem Rückgang der Dividendenrendite führen kann, sollte der Altaktionär nicht von seinem Bezugsrecht Gebrauch machen. Ein Großteil des Kursverlustes entsteht jedoch meistens schon sofort nach Bekanntgabe der Kapitalerhöhung, weshalb Privatanleger in der Regel gar nicht so schnell auf den Kursrückgang reagieren können.

Grund der Kapitalerhöhung

Wichtig ist jedoch auch, wofür das zusätzlich eingenommene Geld verwendet wird und wie dies vom Markt bewertet wird. Wird das Geld aus der Sicht des Marktes positiv und sinnvoll eingesetzt, kann sich der Aktienkurs stabiler verhalten als wenn der Markt die Erhöhung des Eigenkapitals als negativ einschätzt. Die Kapitalerhöhung kann z.B. ein negatives Zeichen dafür sein, dass sich das Unternehmen in der Krise befindet und deshalb zusätzlich Geld benötigt. Anderseits können mit dem Geld auch zukunftsorientierte Fusionen oder Übernahmen vorbereitet werden, was der Markt wiederum positiv einstufen kann. Befindet sich das Unternehmen in einer (tiefen) Krise und damit verbundenen Unterliquidität, weshalb das Unternehmen schließlich eine Kapitalerhöhung durchführen muss, so kann es auch zu einem regelrechten Kurssprung des Aktienkurses kommen. Dieser starke aber kurze Kursanstieg des Aktienkurses ist dann jedoch zunächst vor allem von Hoffnung getragen – ob die Kapitalerhöhung den Weg aus der Krise einleitet, wird sich dann erst noch zeigen müssen.

Handeln des Altaktionäres notwendig

Mit einer Kapitalerhöhung ist der Aktionär jedoch auch oftmals direkt gefordert entsprechend zu handeln. Wie bereits erwähnt führt die Kapitalerhöhung zu einer Verwässerung des Gewinnes. Schließlich sind nach der Kapitalerhöhung mehr Aktien im Umlauf als zuvor und der Gewinn muss von nun an auf mehrere Aktien verteilt werden. Als Ausgleich erhalten Altaktionäre jedoch meistens ein Bezugsrecht, womit sie junge Aktien im Verhältnis zum bisherigen Anteil erwerben können. Mit diesem Bezugsrecht wird den Altaktionären die Chance gegeben, keine Verluste und keinen Verwässerungseffekt zu erleiden. Die Aktien werden dem Altaktionär zu einem günstigeren Preis als der aktuelle Börsenkurs angeboten und ins Depot eingebucht. Führt eine Aktiengesellschaft eine Kapitalerhöhung durch, so werden vorab jedoch alle Altaktionäre über die genauen Details informiert. Dazu erhalten die Altaktionäre eine Mitteilung, welche aus ihrem Depot abrufbar ist.

Fazit

Bei einer Kapitalerhöhung fällt in der Regel der Aktienkurs, weil von nun an der Wert des Aktienunternehmens auf mehrere Anteilsscheine als zuvor verteilt wird. Oft pendelt sich der Kurs nach der Kapitalerhöhung innerhalb weniger Tage jedoch wieder ein, schließlich fließt dem Unternehmen auch frisches und zusätzliches Geld zu, welches im besten Fall effizient eingesetzt wird. Außerdem ist für Altaktionäre wichtig, die nicht von Ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen, dass je höher der Aktienkurs notiert, desto geringer der Effekt der Verwässerung. Denn je niedriger der Aktienkurs, desto mehr neue Aktien muss die Aktiengesellschaft ausgeben, um den gewünschten und benötigten Erlös zu erzielen. Findet hingegen eine Kapitalerhöhung statt, während die Aktie unter Buchwert notiert, so wäre diese Kapitalerhöhung für Altaktionäre umso verwässernder, je tiefer der Aktienkurs unter dem Buchwert je Aktie notiert.