Angebotsinflation - Definition & Beispiel - PrudentWater
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Angebotsinflation

Auch Angebotsbedingte Inflation

Bei der Angebotsinflation handelt es sich um eine Art Lohn-Preis-Spirale, die nach und nach in Gang kommt und für steigende Preise im Inland sorgt. Zu Beginn der Angebotsinflation steigen auf Unternehmensseite die Kosten für die Produktion der Waren an. Die erhöhten Produktionskosten sind dabei oftmals auf gestiegene Energie- oder Rohstoffkosten zurückzuführen. Die Unternehmen versuchen nun jedoch ihre Gewinnmarge aufrechtzuerhalten, können dies jedoch nur tun, indem sie die Preise für ihre Waren und Dienstleistungen entsprechend erhöhen. Die Kaufkraft der Endverbraucher ist aufgrund der gestiegenen Preise gefallen, da sie sich die Produkte und Dienstleistungen nun nur noch in einem geringen Ausmaß leisten können. Um wieder im vollen Umfang alle Waren und Dienstleistungen kaufen zu können, fordern die Arbeitnehmer entsprechende Lohnerhöhungen. Die Spirale und damit die Angebotsinflation setzt sich nun fort, da die Unternehmen nun wieder höhere Personalkosten haben und diese wiederum durch Preissteigerung versuchen auszugleichen. Die Angebotsinflation beschreibt deshalb sozusagen eine Art Teufelskreis, bei dem höhere Preise dadurch verursacht werden, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber gegenseitig auf höhere Kosten durch Lohnerhöhungen bzw. Preiserhöhungen reagieren müssen.

Beispiel der Angebotsinflation

Zu Beginn des Jahres 2022 ist die Inflation in Deutschland, Europa und weltweit deutlich angestiegen und hat im Euroraum ihren Höhepunkt bei 10,60 Prozent erreicht. Dabei handelte es sich um eine klassische Angebotsinflation, da die Auslöser der gestiegenen Inflationsraten auf der Angebotsseite entstanden sind. Zum einen gab es aufgrund der vorherrschenden Covid-Pandemie weltweite Lieferkettenprobleme, weshalb es als Konsequenz zu Verzögerungen und Engpässen von Waren unterschiedlichster Art kam. Gleichzeitig jedoch sind die Rohstoffpreise und hier vor allem die Energiepreise deutlich angestiegen. Dies gilt insbesondere für den Erdgaspreis, welcher sich kurzfristig vervielfacht hat und damit zu deutlich gestiegenen Produktionskosten auf Unternehmensseite führte. Da Erdgas in fast allen Produktionsbereichen essenziell ist, entstanden dadurch für Unternehmen höhere Produktionskosten, welche sie dann an die Endkunden weitergereicht haben, indem sie die Preise für ihre Waren den gestiegenen Produktionskosten entsprechend angepasst haben.