Auch Exportdefizit
engl. Trade Deficit
ZENTRALE KERNAUSSAGEN
- Bei einem Handelsbilanzdefizit importiert das jeweilige Land innerhalb einer bestimmten Periode wertmäßig mehr Waren aus dem Ausland als es selbst in andere Länder importiert.
- Notiert das Handelsbilanzdefizit eines Industrielandes konstant über 5 % im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt, so gilt dies als ein beinahe zuverlässiges Signal für kommende finanzielle Schwierigkeiten.
- Aufgrund der Globalisierung hat die Handelsbilanz an sich jedoch etwas an Aussagekraft verloren.
Bei einem Handelsbilanzdefizit übersteigt der Wert aller Warenimporte den Wert aller Warenexporte eines Landes innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Importiert beispielsweise ein Land Güter im Wert von 600 Milliarden Euro, exportiert es jedoch nur Güter im Wert von 500 Milliarden Euro, so weist das Land ein Handelsbilanzdefizit von 100 Milliarden Euro auf. Das Handelsdefizit wird dabei immer in der heimischen Währung angegeben. Der große Nachteil des Handelsbilanzdefizites liegt darin, dass so die Verschuldung im Ausland zunimmt, worauf auch schließlich Zinsen zu zahlen sind. Das Handelsbilanzdefizit muss jedoch nicht nur Nachteile für das Land und dessen Wirtschaft haben. Als Vorteil des Handelsbilanzdefizites gilt, dass sich oftmals einhergehend der Konsum im Imland positiv entwickelt. Die Bürger des Landes haben ausreichend Geld zur Verfügung, um vor allem zu konsumieren. Das beste Beispiel hierfür sind die USA, welche aufgrund ihrer stark konsumausgerichteten Wirtschaft stetig ein Handelsbilanzdefizit aufweisen, was wiederum die inländische Wirtschaft ankurbelt.
Weist ein Land ein Handelsdefizit auf, importiert es mehr Waren aus anderen Ländern, als es international in andere Länder exportiert. Das Handelsbilanzdefizit notiert dabei in der heimischen Währung des Landes.