Quasi-Staatsanleihe - PrudentWater
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Quasi-Staatsanleihe

Auch Staatsnahe Anleihe

ZENTRALE KERNAUSSAGEN

  • Eine Quasi-Staatsanleihe wurde nicht von einem Staat emittiert, sie verfügt jedoch trotzdem über Staatsgarantien im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Emittenten.
  • Quasi-Staatsanleihen aus vor allem Schwellenländern sollten vor dem Kauf trotzdessen genau untersucht werden, da sie teilweise komplex strukturiert sind.

Bei einer Quasi-Staatsanleihe handelt es sich um eine Anleihe, welche nicht direkt von einem Staat emittiert wurde, jedoch trotzdem ebenso über Staatsgarantien verfügt wie eine herkömmliche Staatsanleihe. Sollte es also zu einer Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz des ursprünglichen Emittenten der Quasi-Staatsanleihe kommen, so muss der entsprechende Staat bzw. die dahinter stehende Staatengemeinschaft für die Rückzahlung der Anleihe garantieren. Quasi-Staatsanleihen sind somit durch einen oder mehrere Staaten gesichert, auch wenn sie nicht ursprünglich von ihnen emittiert wurden.

So ist die Landesobligation oder die Landesschatzanweisung eine Quasi-Staatsanleihe, da diese durch den Staat Deutschland bzw. dem Länderfinanzausgleich gesichert sind. Ebenso gehören Anleihen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder der Europäischen Investitionsbank zu den Quasi-Staatsanleihen, da in beiden Fällen die jeweiligen Staaten als Anteilseigner für die Institutionen mithaften. Ebenso sind Anleihen der Afrikanischen Entwicklungsbank staatsnahe Anleihen, da mehrere afrikanische und nicht-afrikanische Staaten (u. a. Deutschland, USA, China) Mitglieder dieser Organisation sind und Anteile halten. Quasi-Staatsanleihen besitzen deshalb oft ein ausgezeichnetes Rating, da ein Zahlungsausfall oder sogar Totalverlust sehr unwahrscheinlich – aber natürlich nicht unmöglich – ist. Staatsnahe Anleihen werden trotzdem gelegentlich höher verzinst, weil sie oft auf exotische Währungen lauten oder zumindest in einer Fremdwährung aus einem Schwellenland / Emerging Markets-Land notieren. Dadurch ist die Anleihe jedoch auch einer höheren Volatilität und einem größeren Abwertungsrisiko ausgesetzt. In diesem Fall geht der Investor letztendlich ein Wechselkursrisiko ein, welches dann mit einem höheren Kupon kompensiert werden soll.