Faktor-Zertifikat - PrudentWater
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Faktor-Zertifikat

Das Faktor-Zertifikat gehört zu der Gruppe der Hebelprodukte, unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten deutlich von den klassischen Hebelprodukten wie zum Beispiel dem Optionsschein oder dem Knock-out-Zertifikat. Das Faktor-Zertifikat besitzt keine Laufzeitbegrenzung und außerdem verfügt es weder über einen Basispreis noch über eine Knock-Out-Barriere. Der Hebel eines Faktor-Zertifikates bleibt zusätzlich über die gesamte Laufzeit konstant und verändert sich nicht. Für den Anleger ist wichtig zu wissen, dass Faktor-Zertifikate eher der kurz- bis maximal mittelfristigen Geldanlage dienen.

Nachteile von Faktor-Zertifikaten für den Anleger

Mit einem Faktor Zertifikat lässt sich auf eine steigende (long) oder auf eine fallende (short) Kursentwicklung des Basiswertes spekulieren. Faktor Zertifikate bilden dabei jedoch die tägliche prozentuale Wertveränderung des Basiswerts mit einem konstanten Hebel ab. Steigt der DAX zum Beispiel an einem Tag um 2 % von 100 auf 102 Punkte, so legt das Long-Faktor-Zertifikat mit einem Hebel von 4 an diesem Tag um 8 % zu. Fällt der DAX am nächsten Tag wieder zurück auf 100 Punkte, so fiel der DAX an diesem Tag um 1,96 %, das Long-Faktor-Zertifikat mit dem Hebel von 4 fiel an diesem Tag folglich jedoch nur um 7,84 %. In diesem Fall kam die Abweichung zwischen Faktor Zertifikat und Basiswert dem Anleger zugute. Anders sieht es jedoch bei einem Short-Faktor-Zertifikat aus. Fällt dabei der DAX an einem Tag um 2 % von 100 auf 98 Punkte, so gewinnt das 4x-Short-Faktor-Zertifikat am selben Tag um 8 Prozent hinzu. Steigt am nächsten Tag der DAX jedoch wieder von 98 auf 100 Punkte und somit um 2,04 %, so fällt das 4x-Short-Faktor-Zertifikat an diesem Tag um 8,16 %. Der DAX ist wieder auf seinem Ausgangswert, das Faktor Zertifikat liegt jedoch um 0,16 % im Minus. Dies bedeutet, dass bei Faktor-Zertifikaten eine sogenannte Pfadabhängigkeit besteht, welche in Seitwärtsbewegungen zu einer abweichenden Kursentwicklung führen kann. Somit sind Faktor Zertifikate nicht für langfristige Investitionen gedacht, sondern eher kurzfristig einzusetzen, es sei denn, man geht von einem langfristigen stabilen Trend aus.

Zinsen als zusätzliche mögliche Kosten

Käufer müssen zusätzlich indirekt Zinsen für das Wertpapier bezahlen, da sie für ihre DAX-Investition nur ein Viertel des Werts einzahlen, wenn der Hebel bei 4 liegt. Der Zinssatz hierfür ist der EONIA. Anleger die also über Faktor Zertifikate den LevDax mit vierfachem Hebel kaufen, müssen zu ihrem Einsatz noch dreimal den EONIA-Zins bezahlen. Wer jedoch mit einem Short Faktor Zertifikat (Hebel 4) auf fallende Kurse setzt, bekommt insgesamt fünfmal den EONIA-Zins bezahlt. Grund ist, dass der Anleger der Bank Geld für das Zertifikat gibt und zusätzlich virtuell viermal die im DAX enthaltenen Aktien verkauft. Diese zusätzlichen Kosten oder Erträge werden vom Kurs des Zertifikates abgezogen bzw. hinzugerechnet. Der Anleger muss die anfallenden Zinsen somit nicht direkt aus seinem Cashbestand bezahlen, sie sind trotzdem jedoch ein Kostenfaktor.