Handelsbilanzüberschuss - PrudentWater
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Handelsbilanzüberschuss

Auch Exportüberschuss
engl. Trade Surplus

ZENTRALE KERNAUSSAGEN

  • Bei einem Handelsbilanzüberschuss exportiert das jeweilige Land innerhalb einer bestimmten Periode wertmäßig mehr Waren ins Ausland als es selbst aus anderen Ländern importiert.
  • Ein regelmäßiger und hoher Handelsbilanzüberschuss bringt jedoch den Nachteil der hohen Abhängigkeit des Landes gegenüber der weltweiten Wirtschaftsentwicklung.
  • Aufgrund der Globalisierung hat die Handelsbilanz an sich jedoch etwas an Aussagekraft verloren.

Bei einem Handelsbilanzüberschuss übersteigt der Wert aller Warenexporte den Wert aller Warenimporte eines Landes innerhalb eines bestimmten Zeitraumes (in der Regel 12 Monate). Exportiert beispielsweise ein Land Waren im Wert von 800 Milliarden Euro, importiert es jedoch nur Waren im Wert von 700 Milliarden Euro, so weist das Land eine positive Handelsbilanz und somit einen Handelsbilanzüberschuss von 100 Milliarden Euro auf. Der Überschuss wird dabei immer in der heimischen Währung angegeben. Der Handelsbilanzüberschuss des einen Landes ist gleichzeitig auch immer das Handelsbilanzdefizit des anderen Landes. Somit ist es nicht möglich, dass alle Länder ein Handelsbilanzüberschuss aufweisen. Außerdem ist es technisch nicht möglich, dass der Handel unter zwei einzelnen Handelspartnern (beispielsweise USA und Deutschland) davon gekennzeichnet ist, dass beide Länder ein Handelsbilanzüberschuss gegenüber dem anderen Land aufweisen. Auch hier gilt, dass der Überschuss des einen Landes zwangsweise das Defizit des anderen Landes ist.

Der Nachteil eines Handelsbilanzüberschusses

Ein Nachteil des regelmäßigen Handelsbilanzüberschusses ist jedoch die damit einhergehende hohe Abhängigkeit des Landes von der Entwicklung der Weltwirtschaft in Bezug auf den eigenen Wohlstand und auch der eigenen Wirtschaftsentwicklung. Kommt es auf globaler Ebene zu einem Konjunkturabschwung oder gar zu einer Rezession der Weltwirtschaft, so sind Länder mit vorab regelmäßigen und hohen Handelsbilanzüberschüssen davon stärker betroffen als jene Länder, deren Wirtschaft weniger exportorientiert ausgerichtet ist. Länder mit vorab hohen Handelsbilanzüberschüssen weisen dann oftmals einen stärkeren Rückgang des Bruttoinlandsproduktes auf. Exportorientierte Länder reagieren somit deutlich sensibler auf weltwirtschaftliche Fehlentwicklungen oder auch auf sogenannte Handelskriege als im Vergleich zu konsumorientierten Nationen. Durch die Globalisierung und der Internationalisierung des Warenverkehrs hat die Handelsbilanz insgesamt jedoch etwas an Aussagekraft verloren. International agierende Unternehmen haben Produktionsstandorte auf der ganzen Welt. Exportieren diese Unternehmen nun nicht von ihren Standorten innerhalb der eigenen Landesgrenzen, sondern von Produktionsstandorten außerhalb des Heimatlandes, so tauchen diese Erzeugnisse auch nicht in der Handelsbilanz auf. Die Internationalisierung der Produktion führt somit zu einer gewissen Verzerrung der Handelsbilanz.