Die Inflation beschreibt wörtlich übersetzt das Anwachsen der Geldmenge und damit einhergehend das spürbare Ansteigen der Preise alltäglicher Waren über einen längeren Zeitraum. Produkte und Dienstleistungen werden somit teurer, gleichzeitig verliert das Geld in der Inflation an Kaufkraft. Es findet also eine Geldentwertung und somit ein Kaufkraftverlust statt. Für denselben Artikel muss mehr bezahlt werden bzw. für den gleichen Geldbetrag erhält der Konsument weniger Ware. Für Deutschland wird die Inflation mithilfe des Verbraucherpreisindex für Deutschland gemessen. Dabei wird anhand eines Warenkorbes, der die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes für unter anderem Miete, Energie, Nahrungsmittel und alltägliche Waren repräsentiert, die Inflationsrate gemessen. In der Berechnung wird anschließend geschaut, wie sich die Preise der Güter und Dienstleistungen in diesem Warenkorb über einen bestimmten Zeitraum verändert haben. Die Preise werden mit den Preisen des Vorjahres verglichen, woraus sich schließlich die Inflationsrate ergibt. Allgemein streben die Zentralbanken der jeweiligen Länder langfristig ein jährliches Inflationsziel von knapp unter 2 % an.
Auswirkungen der Inflation auf Aktien und Anleihen
Für die Aktienmärkte ist eine (moderat) steigende Inflation gewöhnlich positiv, da die Gewinne der Unternehmen mit steigenden Preisen für Güter und Dienstleistungen höher ausfallen. Festverzinsliche Anleihen leiden jedoch unter einer stärker ansteigenden Inflation, da der Realzins dieser Wertpapiere entsprechend sinkt. Deshalb ziehen sich Investoren aus Anleihen oftmals zurück, sobald die Inflationsrate höher als erwartet ausfällt. Anleger können sich vor der Inflation jedoch mit der sogenannten Inflationsindexierten Anleihe schützen. Ebenso kann mit dieser Art von Anleihe auf eine steigende Inflationsrate spekuliert werden, sie dient jedoch in erster Linie dazu, die Kaufkraft des investierten Kapitales aufrechtzuerhalten.
Ökonomische Ursachen und Auslöser der Inflation
Die Ursachen der Inflation sind vielfältig, lassen sich jedoch oftmals zwischen der Angebotsinflation, der Nachfrageinflation und der sogenannten importierten Inflation unterscheiden. Bei der Angebotsinflation werden die höheren Kosten der Unternehmen auf die Verbraucherpreise umgewälzt. Bei der Nachfrageinflation hingegen übersteigt die Nachfrage nach Gütern das vorhandene Angebot. Die importierte Inflation steht abseits davon, denn sie hat ihren Ursprung im Ausland, wo steigende Preise ins Inland importiert werden.
Auslöser der Inflation sind oftmals steigende Energiekosten, anhaltende Engpässe in Lieferketten, hohe Staatsausgaben und eine starke Verbrauchernachfrage. Vor allem die Energie ist dabei eng mit der Inflationsrate verbunden, da Energiekosten einen großen Anteil in der Berechnung der Inflationsrate ausmachen. Aber auch ein enger Arbeitsmarkt, welcher sich dann in einer geringen Arbeitslosenquote widerspiegelt, kann zu höheren Inflationsraten führen, da Arbeitgeber dann die Gehälter anheben müssen, um potenzielle und ausreichend Arbeitnehmer zu erreichen. Diese höheren Gehälter können dann jedoch zu inflationären Tendenzen führen.