Katastrophenanleihen - Definition & Erklärung - PrudentWater
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Katastrophenanleihe

engl. Cat Bond

Bei einer Katastrophenanleihe überträgt der Emittent der Anleihe das Risiko einer Naturkatastrophe auf den Käufer der Anleihe. In den meisten Fällen sind es Versicherungs- oder Rückversicherungsgesellschaften, welche verschiedenste Naturkatastrophen wie Erdbeben, Wirbelstürmen oder Tsunamis mittels Katastrophenanleihen an den Kapitalmarkt weiterreichen. Die Korrelation mit der allgemeinen Entwicklung an den Finanzmärkten ist gering, es besteht jedoch auch jederzeit die Gefahr eines Teil- oder Totalverlustes des investierten Kapitals. Katastrophenanleihen wurden das erste Mal Anfang 1992 an der Börse emittiert.

Funktion einer Katastrophenanleihe

Tritt die jeweilige vorab definierte Naturkatastrophe tatsächlich ein, so verfällt der Tilgungsanspruch der Gläubiger für die Anleihe und das eingesammelte Geld aus der Emission der Katastrophenanleihe kommt indirekt den Betroffenen der jeweiligen Katastrophe zugute. Wird also der sogenannte Trigger ausgelöst, dann verringert sich der Rückzahlungsbetrag der Anleihe, wobei auch ein Totalverlust für den Anleger möglich ist. In den Anleihebedienungen sind diese Zahlungsformalitäten jedoch genau geregelt, ebenso wie, um welche Naturkatastrophe es sich handeln muss (bspw. Überflutung, Erdbeben oder Hurrikan). Auch ist in den Bedienungen festgelegt, auf welche Region bzw. auf welches Land die Katastrophenanleihe sich bezieht. Nur wenn schließlich in dem bestimmten Land / der bestimmten Region die bestimmte Naturkatastrophe eintritt, erlischt der Anspruch der Gläubiger auf die Rückzahlung des Nominalwertes der Anleihe.

Vor- und Nachteile von Katastrophenanleihen

Der Vorteil von Katastrophenanleihen liegt in erster Linie in der höheren Verzinsung als im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen. Darüber hinaus ist die Korrelation von Katastrophenanleihen zum Gesamtmarkt gering, weshalb sie als nützliches Vehikel im Sinne der Diversifikation dienen. Die Volatilität von Katastrophenanleihen ist nämlich oftmals deutlich kleiner als jene Volatilität von herkömmlichen Staats- oder Unternehmensanleihen. Der Nachteil von Katastrophenanleihen liegt jedoch in der Gefahr einer zur jederzeit möglicherweise eintretenden und mit der Anleihe verknüpften Naturkatastrophe, welche niemals wirklich vorhersehbar ist. Außerdem werden Katastrophenanleihen ebenso wie herkömmliche Anleihen weniger attraktiv, sobald das allgemeine Zinsniveau ansteigt. Dies würde folglich zu einem Rückgang der Kurse von Cat-Bonds führen. Katastrophenanleihen bieten zwar einen höheren Kupon als herkömmliche Anleihen, es besteht jedoch immer das Risiko eines Totalverlustes. Deshalb ist es für Privatanleger oftmals die bessere Wahl, in Katastrophenanleihen-Fonds zu investieren. Diese Investmentfonds investieren dann in viele unterschiedliche Katastrophenanleihen. Der Anleger kann somit innerhalb der Katastrophenanleihen sein angelegtes Geld diversifizieren und eben nicht nur in eine einzige Katastrophenanleihe investieren, da die genauen Bedienungen dieser Anleihen oftmals auch sehr umfangreich und rechtlich komplex sind.