Restriktive Geldpolitik - Bedeutung & Auswirkung - PrudentWater
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Restriktive Geldpolitik

ZENTRALE KERNAUSSAGEN

  • Die restriktive Geldpolitik hat das Ziel, die sich im Umlauf befindliche Geldmenge zu verringern.
  • Die geldpolitischen Werkzeuge sind dabei Zinssteigerungen des Leitzinses sowie Wertpapierverkäufe aufgrund von vorherigen Anleihekaufprogrammen.
  • Zentralbanken entscheiden sich dann für die restriktive Geldpolitik, wenn die Inflationsrate zu stark angestiegen ist.

Die restriktive Geldpolitik umfasst alle Maßnahmen, die von einer Zentralbank getroffen werden, um die umlaufende Geldmenge zu senken. Das Ziel der restriktiven Geldpolitik ist die Preisstabilität im Währungsraum wiederherzustellen, denn sie wird in der Regel dann angewandt, wenn Anzeichen einer Überhitzung der Wirtschaft bemerkbar werden. Ein Indikator dafür ist eine zu stark angestiegene Inflationsrate. Zentralbanken verfolgen in der Regel eine Inflationsrate von rund 2 % pro Jahr. Steigt die Inflation nun mittel- bis längerfristig über dieses Ziel hinaus, so greifen Zentralbanken zu restriktiven geldpolitischen Maßnahmen. Dabei handelt es sich dann vor allem um schrittweise Zinserhöhungen des jeweiligen Leitzinses. Die EZB würde in ihrer restriktiven Geldpolitik also sukzessive den Hauptrefinanzierungssatz anheben, um die hohe Inflation im Euro-Währungsraum zu bekämpfen. Eine weitere Möglichkeit wäre in diesem Fall die Erhöhung der Mindestreserve.

Zentralbanken möchten durch ihre restriktive Geldpolitik erzwingen, dass Geschäftsbanken die Kreditvergabe an sowohl Privatleute als auch Unternehmen reduzieren, wodurch so dann zeitverzögert die Geldmenge gesenkt wird. Hat die Zentralbank mit ihrer restriktiven Geldpolitik erfolgt, so erhöhen sich zunächst die Bankreserven im Währungsraum und gleichzeitig verringert sich das Geldangebot. Durch die Angebot- und Nachfragefunktion erhöht sich als Konsequenz das allgemeine Zinsniveau im Währungsraum, da Geld nun wieder teurer geworden ist und als Folge dessen Investitionen zurückgefahren und Konsumausgaben reduziert werden. Die Nachfrage ist so insgesamt rückläufig, wodurch schließlich das Preisniveau für Waren und Dienstleistungen fällt und Preisstabilität wieder hergestellt ist.

Die Gefahren einer restriktiven Geldpolitik

  • Übermäßige Verlangsamung des Wirtschaftswachstums: Eine zu starke restriktive Geldpolitik kann die Wirtschaft übermäßig verlangsamen, was zu einer höheren Arbeitslosigkeit und einer geringeren Wirtschaftsleistung führen kann.
  • Reduktion des Investitionsniveaus: Eine höhere Zinsbelastung kann das Investitionsniveau verringern, da Unternehmen mehr für ihre Kredite zahlen müssen und somit weniger verfügbares Kapital für Investitionen übrig bleibt.
  • Sinkende Aktienkurse: Eine restriktive Geldpolitik kann auch zu einem Rückgang der Aktienkurse führen, da höhere Zinsen die Anleger dazu veranlassen können, aus Aktien in festverzinsliche Wertpapiere umzusteigen, was den Aktienmarkt beeinträchtigen kann.
  • Zunahme von Staatsschulden: Eine restriktive Geldpolitik kann ebenso dazu führen, dass die Regierung höhere Zinsen für ihre Schulden zahlen muss, was zu einem Anstieg der Staatsschulden führen würde.

Es ist dabei jedoch wichtig zu beachten, dass eine restriktive Geldpolitik in der Regel eine kurzfristige Maßnahme ist, die dazu beitragen soll, die Inflation wieder unter Kontrolle zu bringen. Auf lange Sicht kann eine zu restriktive Geldpolitik jedoch die wirtschaftliche Stabilität gefährden. Deshalb muss die Zentralbank sorgfältig abwägen, wie viel restriktive Geldpolitik notwendig ist, um ihre Ziele zu erreichen, ohne die Wirtschaft übermäßig zu beeinträchtigen.