Die Contango-Preissituation liegt am Terminmarkt dann vor, wenn Futures mit einer längeren Laufzeit teurer sind als dieselben Futures mit einer kürzeren Laufzeit. Der Basiswert ist dabei identisch, der Future ist jedoch aktuell am Terminmarkt teurer, als wenn man ihn heute am Kassamarkt kaufen würde. Eine Contango-Situation deutet auf ein aktuelles Überangebot am Markt des jeweiligen Rohstoffes hin. Ein Grund für eine Contango-Situation bei Rohstoffen sind die Lagerkosten, für die der Verkäufer des Future noch bis zum endgültigen Verkauf – welcher teilweise noch weit in der Zukunft liegen kann – aufkommen muss. Der Future in der Zukunft ist somit teurer, da der Verkäufer vor allem eine Art Entschädigung für die Lagerkosten haben möchte. Backwardation ist das Gegenteil von Contango. Backwardation liegt am Terminmarkt vor, wenn ein Future mit einer längeren Laufzeit günstiger ist als der Future mit einer kürzeren Laufzeit.
Die Terminkurve hat in der Contango-Situation also eine positive Neigung. Die Terminkurse des Rohstoffes liegen deshalb umso höher, je länger die Laufzeit eines Future ist. Folglich liegt bei Contango der Terminkurs über dem Kassakurs und der Anleger erleidet bei dem sogenannten Roll Over-Vorgang, also beim Wechseln vom alten in den neuen Future, einen Rollverlust. Einem sogenannten ETC beispielsweise können durch eine ständige Contango-Situation enorme zusätzliche Kosten aufgeladen werden, welche schließlich die Performance des ETCs mindern. Teilweise versucht das Management in solchen Fällen die Contango-Kosten zu senken, indem es Futures mit längerer Laufzeit kauft. Dadurch muss der Roll Over-Vorgang weniger häufig durchgeführt werden, der Nachteil liegt jedoch darin, dass Futures mit längerer Laufzeit weniger liquide sind als Futures mit kurzer Laufzeit.