Fester Wechselkurs - Definition - Vor- und Nachteile - PrudentWater
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Fester Wechselkurs

Auch Festkurssystem oder Währungsanbindung

ZENTRALE KERNAUSSAGEN

  • Ein fester Wechselkurs ist ein Wechselkurssystem, bei dem die Zentralbank eines Landes den Kurs seiner Währung gegenüber einer anderen Währung oder einem Währungskorb auf einem bestimmten Niveau hält.
  • Dies wird normalerweise erreicht, indem die Zentralbank eine bestimmte Menge ihrer eigenen Währung kauft oder verkauft, um den Wechselkurs auf dem gewünschten Niveau zu halten.

Ein fester Wechselkurs beschreibt ein Währungssystem, bei dem der Wechselkurs fixiert ist und nur innerhalb einer (sehr) engen Bandbreite schwanken darf. Die Währung eines Landes wird somit gegenüber einer aber oftmals mehreren Währungen innerhalb einer bestimmten und vorab definierten Bandbreite gehalten. Durch Intervention der jeweiligen Zentralbank des Landes wird garantiert, dass sofort bei Erreichen der jeweiligen Höchst- oder Tiefstkurse durch An- oder Verkäufe der eigenen Währung diese in ihrer definierten Bandbreite bleibt. Die Zentralbank greift also direkt in den Devisenhandel ein. Das Gegenteil des festen Wechselkurses ist das sogenannte Floating, bei dem der Wert einer Währung gegenüber einer zweiten ausschließlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Das Bretton-Woods-System war beispielsweise ein Festkurssystem, welches 1944 eingeführt wurde und bis 1973 bestand. Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systemes legte jedoch auch die Schwächen fester Wechselkurse dar. Ein Festkurssystem kann nämlich nur dann funktionieren, wenn die Wirtschaftsdaten beider Länder, vor allem jedoch die Inflationsraten und Produktivitätsraten, sich langfristig gleich entwickeln. Nur dann besteht ein Gleichgewicht zwischen Devisennachfrage und Devisenangebot. Dies ist jedoch in der Praxis über einen längeren Zeitraum nie der Fall, wodurch sich automatisch Divergenzen im Wechselkurs ergeben.

Vor- und Nachteile des festen Wechselkurses

Ein Vorteil eines festen Wechselkurses ist, dass er die Unsicherheit für Unternehmen verringert, die in internationalen Märkten tätig sind, da sie genau wissen, wie viel sie für Waren und Dienstleistungen in anderen Währungen bezahlen müssen. Ein Nachteil kann jedoch darin bestehen, dass ein fester Wechselkurs es schwieriger machen kann, auf wirtschaftliche Schocks zu reagieren, da die Zentralbank gezwungen ist, ihre Währung zu einem bestimmten Kurs zu halten, selbst wenn dies möglicherweise nicht im ökonomoschen Interesse des Landes liegt. Außerdem erschöpft die dauerhafte Aufrechterhaltung von Währungsanbindungen die Devisenreserven. Zusätzlich kann ein fester Wechselkurs das Wachstum des Landes schwächen, da die Exporte aufgrund der künstlich hochgehaltenen Währung auf den internationalen Märkten für potenzielle ausländische Käufer preislich nicht attraktiv sind. Ein weiter Vorteil des festen Wechselkurses liegt wiederum darin, dass so die Inflation besser kontrolliert und in Schach gehalten werden kann. Würde man jedoch den festen Wechselkurs aufgeben und es käme anschließend zu einer plötzlichen Abwertung der Währung, so würde dies die Inflation schlagartig anheizen, da die Importe teurer werden und die Kosten für die Bedienung der Fremdwährungsschulden steigen.